Karoline Lehmann, Porträtfotografie um 1900.

(Privat)

Karoline Lehmann, Porträtfotografie um 1910.

(Privat)

Rot umrandet die Glockenhofstraße 12. Etwas nördlich davon verlaufen die Gleise des Hauptbahnhofs, der am oberen linken Bildrand zu erkennen ist. Der Bahndamm wird in diesem Bereich von zwei Unterführungen unterbrochen, dem Allersberger Tunnel (links) und dem Marientunnel (rechts).Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 357)

Karoline Lehmann

(1878-1943)

Verlegeort: Glockenhofstraße 12 Stadtteil: Glockenhof
Patenschaft: Nancy Heller Verlegedatum: 26. Mai 2023

Biografie

Am 26. Mai 2023 verlegte Gunter Demnig zehn Stolpersteine in Nürnberg. Fünf davon sind ehemaligen jüdischen Nürnbergern gewidmet, darunter Karoline Lehmann, die 1943 in Theresienstadt ermordet wurde.

Karoline Lehmann wurde am 10. Mai 1878 als Karoline Freund in Kleinwallstadt am Main, südlich von Aschaffenburg, geboren. Am 5. September 1900 heiratete sie in Würzburg den Kaufmann Sigmund Lehmann. Er war am 8. August 1870 in Wiesenbronn bei Kitzingen zur Welt gekommen.

Nach der Hochzeit zog das Ehepaar nach Nürnberg. Hier bekamen sie zwei Kinder: Siegfried (* 8. Juli 1901) und Irene (* 26. April 1904). Sigmund starb am 1. März 1927 in Nürnberg. Ab April 1933 lebte seine Witwe in der Glockenhofstraße 12.

Siegfried emigrierte 1936 in die USA und versuchte, auch die Mutter nachzuholen. Aufgrund einer Erkrankung war Karoline inzwischen blind, was die Erteilung des Visums letztendlich verhinderte. Ab 1936 lebte sie zuerst bei einem Bruder in Würzburg und anschließend in einem Israelitischen Pflegeheim in München. Von dort wurde sie am 3. Juni 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und dort am 4. Dezember 1943 ermordet.

- Stadtarchiv Nürnberg C21/X Nr. 4 Meldekarte.

- Auskunft von Karoline Lehmanns Nichte Nancy Heller, Frühjahr 2023.

Stolpersteine in der Nähe