Rot umrandet das Grundstück, auf dem man wenige Jahre nachdem dieses Foto aufgenommen wurde das Haus Lohengrinstraße 13 errichtete. Am oberen Bildrand verläuft die Wodanstraße von West nach Ost. Der Stadtpark Luitpoldhain ist im Osten zu sehen. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 424)

Familie Neuburger

Verlegeort: Lohengrinstraße 13 Stadtteil: Gleißhammer
Patenschaft: 1. FC Nürnberg Verlegedatum: 30. April 2023

Biografie

Bei einer vom 1. FC Nürnberg angeregten Gemeinschaftsverlegung erhielten am 30. April 2023 Hedwig, Kurt und Hilde Neuburger vor dem Haus Lohengrinstraße 13 drei Stolpersteine. Hedwig wurde in Riga-Jungfernhof ermordet, ihren beiden Kindern gelang die Flucht ins Ausland.

Am 30. April 1933 schloss der 1. FC Nürnberg alle jüdischen Mitglieder aus dem Verein aus. Es betraf 142 Frauen und Männer, viele von ihnen hatten sich große Verdienste um den Club erworben. Dem 90. Jahrestag dieses Vorgangs gedachte der 1. FC Nürnberg in Zusammenarbeit mit Geschichte Für Alle e.V. mit einer Stolpersteinverlegung: Vor dem Haus Lohengrinstraße 13 wurden drei Stolpersteine für Hedwig Neuburger und ihre Kinder Kurt und Hilde verlegt. Hedwig hatte beim Club Tennis gespielt und Kurt Leichtathletik betrieben.

Hedwig kam am 17. Mai 1892 als Tochter des Kaufmanns Ernst Berlin und seiner Ehefrau Rosa, geborene Hanau, zur Welt. Am 3. November 1913 heiratete sie den ebenfalls in Nürnberg geborenen Rechtsanwalt Dr. Leopold Neuburger. Sie bekamen zwei Kinder: Kurt wurde am 1. November 1914 geboren und Hilde am 14. November 1919.

Leopold Neuburger war von 1912 bis 1920 Erster Vorsitzender des 1. FC Nürnberg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier und wurde schwer verwundet. Er starb am 25. Juli 1928 in Nürnberg.

Nach dem Tod des Ehemanns zog Hedwig mit den beiden Kindern vom Prinzregentenufer 3 in die Lohengrinstraße 13. Am 27. November 1941 wurde Hedwig Neuburger ins das KZ Riga-Jungfernhof deportiert und dort ermordet. Kurt Neuburger floh im Oktober 1934 nach London. Seine Schwester Hilde folgte ihm zwei Jahre später über eine Zwischenstation in der Schweiz.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 6 Meldekarte.

- Bernd Siegler: Heulen mit den Wölfen. Der 1. FC Nürnberg und der Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder, Fürth 2022, S. 259-261.

www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_neuburger_leopold.pdf [abgerufen am 16. Juni 2023]

Stolpersteine in der Nähe