Kurt Dessauer, Porträtfotografie um 1928.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 25)

Rot umrandet Bahnhofstraße 15. Von der linken oberen Eck zur Mitte des rechten Bildrandes verläuft die Marienstraße die Marienvorstadt von West nach Ost. Am unteren Bildrand sind die Gleise des Hauptbahnhofs zu erkennen, am oberen rechten Bildrand erstreckt sich die Wöhrder Wiese. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 325)

Kurt Dessauer

(1875-1945)

Verlegeort: Bahnhofstraße 15 Stadtteil: Marienvorstadt
Patenschaft: Bärbel Klein, Stolpersteine Hamburg Verlegedatum: 27. November 2024

Biografie

Am 27. November 2024 verlegte Gunther Demnig ein Stolperstein für Kurt Dessauer, der im KZ Theresienstadt starb. Angeregt hatte die Verlegung Bärbel Klein von der Hamburger Stolperstein-Initiative.

Kurt Dessauer wurde am 6. Dezember 1875 in Bamberg als Sohn von Emil Dessauer und seiner Frau Hannchen (geb. Kronacher) geboren. Er war Prokurist für die Firma J. F. U. Scheibel Hopfen aus Hamburg, die 1925 eine Filiale in Nürnberg gründete. Die Firma Scheibel war spezialisiert auf den Handel mit Hopfen und Brauereiartikeln.

Er war zwei Mal verheiratet: Die erste Eheschließung mit Helene (geboren am 17. Januar 1890 in Nürnberg als Tochter von Max Levy und Klara Lang) fand am 12. Juni 1911 statt. Mit Helene hatte er einen Sohn Peter (geboren am 4. März 1914 in Bamberg). Helene ist am 21. Februar 1920 gestorben. Kurz danach, am 21. März 1920, ist Dessauer aus der israelitischen Gemeinde ausgetreten.

Am 21. Januar 1925 heiratete er Alexandra Marie (geboren am 9. März 1903 in München als Tochter von Fritz Geißler und Marie Gansel). Sie war geschieden und brachte eine Tochter, Eva Lerdau (geboren 27. Januar 1924), mit in die Ehe. Alexandra und Eva waren evangelisch-lutherischen Glaubens. Mit Alexandra hatte er eine Tochter, Hannelore (geboren am 19. Dezember 1926). Das Paar lies sich Anfang 1930 scheiden. Hannelore blieb bei ihrem Vater.

Das könnte der Grund sein, dass er erst am 17. Januar 1944 von Nürnberg ins KZ Theresienstadt deportiert wurde. In diesem Deportationszug waren zehn Personen aus Nürnberg, die mit einem nichtjüdischen Ehepartner verheiratet waren, der aber verstorben war oder sich hatte scheiden lassen, wie Dessauer. Er starb nach der Befreiung am 30. Juni 1945.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 2 Meldekarten.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 29), Nürnberg 1998, S. 49.

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