Detailbild von einer gepflasterten Straße mit grauen Eimern und einem goldenen Stolperstein kurz vor dessen Verlegung

Paul Oettinger, Porträtfotografie um 1938.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 113)

Elsbeth Oettinger, Porträtfotografie um 1930.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 113)

Lotte Oettinger, Porträtfotografie um 1928.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 113)

Lotte Oettinger, Porträtfotografie um 1930.

(Privat)

Paul und Elsbeth Oettinger, Deutschland, Ende der 1930er Jahren.

(Privat)

Familie Oettinger.
Stehend von links nach rechts: Hans Thurnauer, Elsbeth Oettinger, Lotte Oettinger, sitzend: Paul Oettinger, Deutschland um 1934.

(Privat)

Lotte und Hans Thurnauer, An ihrer Hochzeitstag, 20. April 1935, New York, New York USA.

(Privat)

Rot umrandet die Frommannstraße 17. Östlich daneben (hier rechts) liegt die Weigelstraße, die von der Frommannstraße zur Burgschmietstraße verläuft. Unterhalb ist die Burgschmietstraße, die im Osten vor den Burgbastionen in den Neutorgraben mündet, zu sehen. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 231)

Paul, Elsbeth und Lotte Oettinger

Verlegeort: Frommannstraße 17 Stadtteil: St. Johannis
Patenschaft: Marion Thurnauer Verlegedatum: 24. Oktober 2025

Biografie

Am 24. Oktober 2025 wurden drei Stolpersteine für Paul, Elsbeth und Lotte Oettinger verlegt. Patin war Marion Thurnauer, Lottes Tochter. Paul und Elsbeth flohen 1939 zu ihrer Tochter Luise nach Kanada; Lotte 1935 in die USA.

Paul Oettinger wurde am 12. März 1876 in Nürnberg geboren, als Sohn von Hermann Oettinger und seiner Frau Luise, geb. Beyer.

Am 21. November 1905 heiratete er in Göttingen Elsbeth Eichenberg, die dort am 1. Februar 1882 zu Welt gekommen war. Sie war die Tochter von Salomon Eichenberg und seiner Frau Klara, geb. Rosenberg. Paul und Elsbeth zogen 1906 nach Nürnberg und wohnten ab 1909 in der Frommannstraße 17.

Paul und Elsbeth bekamen zwei Töchter: Luise Hedwig, geboren am 22. November 1906, und Lotte, geboren am 7. Juli 1910.

Paul war im Ersten Weltkrieg Soldat. 1923 kaufte er einen Geschäftsanteil an den Radium Bronzefarben- & Blattmetall-Werken, einem Unternehmen mit Sitz in Nürnberg und Niederlassungen in England, Südamerika und Kanada. Als Direktor der Firma reiste er oft zu den Auslandsfilialen. Er war Mitbegründer des Gesamtverbands Deutscher Bronzefarben-Fabrikanten und ein angesehener Gutachter in Fällen von Schadensersatzforderungen.

Trotzdem wurde er 1938 aus seiner eigenen Firma verdrängt. In der Reichsprogromnacht wurde die Wohnung der Familie verwüstet. Paul und Elsbeth flohen im März 1939 nach Saskatoon, Kanada.

Dort wohnte ihre Tochter Luise. Sie war eine promovierte Physikerin und verheiratet mit Gerhard Herzberg, einem Doktor der Physik und Chemie. Das Ehepaar Herzberg wanderte 1935 aus Deutschland aus, nachdem Gerhards Lehrbefugnis an der Technischen Hochschule Darmstadt aufgrund Luises jüdischer Abstammung entzogen worden war. Gerhard war Professor für Physik an der University of Saskatchewan. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Chemie.

Lotte floh Dezember 1934 zuerst nach London und dann in die USA. 1935 heiratete sie dort Hans Thurnauer, der ebenfalls aus Nürnberg stammte.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 1 Meldekarten.

- The Oettingers, eine Familienchronik.https://www.talmud.de/tlmd/author/nathanadler/)

Stolpersteine in der Nähe