Emma Kraft, Porträtfotografie um 1935.

(Stadtarchiv Nürnberg C21/VII Nr. 85)

Das Haus Camerariusstraße 6. Fotografie 1913.

(Stadtarchiv Nürnberg, A38/B Nr. 51.3)

Rot umrandet die Camerariusstraße 6. Diese trifft etwas weiter östlich (hier rechts) auf die Zeltnerstraße an deren nördlichen Ende der Jugendstilbau des Kulturvereins zu erkennen ist. Dieser erlangte 1935 traurige Berühmtheit, als hier während des Reichsparteitags der NSDAP die „Nürnberger Gesetze“ beschlossen wurden. Luftaufnahme 1935.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 331)

Emma Kraft

(1927-1944)

Verlegeort: Camerariusstraße 6 Stadtteil: Tafelhof
Patenschaft: Dagmar Menzel Verlegedatum: 21. August 2007

Biografie

Am 21. August 2007 ließ die Grundschullehrerin Dagmar Menzel einen Stolperstein für Emma Kraft verlegen, die als Jugendliche in Auschwitz ermordet wurde.

Emma kam am 29. Juni 1927 in Nürnberg zur Welt. Ihre Eltern waren Hermann Kraft und Martha, geborene Bayer. Hermann (* 29. März 1893) stammte aus Burgkunstadt. Er war gelernter Kaufmann, arbeitete aber auch als Schlosser und Schweißer. Martha (* 21. Mai 1895) stammte aus Nürnberg, ihre Eltern waren aus Berlin zugezogen. Am 2. Juli 1922 heirateten Hermann und Martha. Am 19. April 1925 wurde ihr Sohn Ernst Heinrich geboren.

Laut eigener Angabe bei den Meldebehörden waren Hermann und Martha Kraft „religionslos“. Im NS-Staat galten sie aufgrund ihrer Herkunft trotzdem als jüdisch, ungeachtet ihres Bekenntnisses.

In der „Reichskristallnacht“ vom 9./10. November 1938 wurde Hermann verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt. Nach mehreren Wochen ließ man ihn am 7. Dezember wieder frei.

Als Emma gerade 14 Jahre alt war, wurde die vierköpfige Familie am 29. November 1941 in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert. Dort wurde Heinrich ermordet. Hermann, Martha und Emma verschleppte man im August 1944 weiter in das KZ Stutthof, wo die Eltern Opfer des Mordprogramms wurden. Emmas Leidensweg endete schließlich in Auschwitz.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 5 Meldekarten.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 29), Nürnberg 1998, S. 178.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa, Ergänzungsband (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 30), Nürnberg 2002, S. 32.

Stolpersteine in der Nähe