Sidonie Stern
(1884-1941)
Verlegeort: Josephsplatz 5 | Stadtteil: St. Lorenz |
Patenschaft: Gehörlosenverein Nürnberg | Verlegedatum: 21. August 2007 |
Biografie
Am 21. August 2007 ließ der Gehörlosenverein Nürnberg Stolpersteine für die Geschwister Adolf und Sidonie Stern verlegen, die in Riga ermordet wurden.
Sidonie kam am 4. Juni 1884 in Erlangen-Bruck als Tochter von Salomon und Elise Stern zur Welt. Sie war von Geburt an gehörlos. Sidonie besuchte die Landestaubstummenanstalt in München. Anschließend lebte sie in Nürnberg, wo sie als Fabrikarbeiterin ihren Lebensunterhalt verdiente.
Am 7. Juli 1922 wurde ihre Tochter geboren, der sie ebenfalls den Namen Sidonie gab. Die Mutter war ledig und nannte den Vater bei der Geburt nicht. Ihre Tochter lebte die ersten Jahre bei ihr, im April 1928 kam sie in das jüdische Waisenhaus in Fürth.
Am 29. November 1941 wurde Sidonie zusammen mit ihrem Bruder Adolf, der ebenfalls gehörlos war, in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet.
- Lothar Scharf: Rechtlos, schutzlos, taub und stumm! Gehörlose Juden unterm Hakenkreuz 1933-1945, Frankfurt am Main 2007, S. 73.
- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 9 Meldekarte.
- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 29), Nürnberg 1998, S. 339.
- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa, Ergänzungsband (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 30), Nürnberg 2002, S. 57.