Sidonie Stern, Porträtfotografie um 1930.

(Stadtarchiv Nürnberg C21/VII-GB Nr. 1296)

Das schmalere Haus rechts der Bildmitte ist das Gebäude Josephsplatz 5. Im Erdgeschoss befand sich das Geschäft „Betten Nagel“. Fotografie 1930.

(Stadtarchiv Nürnberg, A41/II LR 884 F2 14)

Rot umrandet der Josephsplatz 5 in der dichtbebauten Lorenzer Altstadt. Etwas südlich sind die Karolinenstraße und die Breite Gasse zu erkennen, die sich im linken Bilddrittel vereinen. Hier sind der mächtige Baukörper des Kaufhaus Tietz (heute Wöhrl) und der Weiße Turm zu erkennen. Das langgezogene, hochaufragende Dach am unteren Bildrand gehört zu einem der Speichergebäude entlang des Kornmarkts. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 291)

Sidonie Stern

(1884-1941)

Verlegeort: Josephsplatz 5 Stadtteil: St. Lorenz
Patenschaft: Gehörlosenverein Nürnberg Verlegedatum: 21. August 2007

Biografie

Am 21. August 2007 ließ der Gehörlosenverein Nürnberg Stolpersteine für die Geschwister Adolf und Sidonie Stern verlegen, die in Riga ermordet wurden.

Sidonie kam am 4. Juni 1884 in Erlangen-Bruck als Tochter von Salomon und Elise Stern zur Welt. Sie war von Geburt an gehörlos. Sidonie besuchte die Landestaubstummenanstalt in München. Anschließend lebte sie in Nürnberg, wo sie als Fabrikarbeiterin ihren Lebensunterhalt verdiente.

Am 7. Juli 1922 wurde ihre Tochter geboren, der sie ebenfalls den Namen Sidonie gab. Die Mutter war ledig und nannte den Vater bei der Geburt nicht. Ihre Tochter lebte die ersten Jahre bei ihr, im April 1928 kam sie in das jüdische Waisenhaus in Fürth.

Am 29. November 1941 wurde Sidonie zusammen mit ihrem Bruder Adolf, der ebenfalls gehörlos war, in das Lager Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet.

- Lothar Scharf: Rechtlos, schutzlos, taub und stumm! Gehörlose Juden unterm Hakenkreuz 1933-1945, Frankfurt am Main 2007, S. 73.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 9 Meldekarte.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 29), Nürnberg 1998, S. 339.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa, Ergänzungsband (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 30), Nürnberg 2002, S. 57.

Stolpersteine in der Nähe