Statement von Fliederlich e.V. zur Stolpersteinverlegung

Im Oktober 2017 war es soweit, die ersten vier Stolpersteine für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus in Nürnberg wurden durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Oberbürgermeister Ulrich Maly übernahm die Schirmherrschaft. Am Abend vor der Verlegung fand eine Informationsveranstaltung mit Präsentation der Steine statt. Mittlerweile sind aus den ersten vier insgesamt vierzehn Stolpersteine geworden.

Die Verlegung hat eine längere Vorgeschichte. Bereits seit 2001 gab es immer wieder Überlegungen ein Gedenken zu verwirklichen. Wir diskutierten verschiedene Ansätze, Formen und Orte.

Unser Stadtrat Jürgen Wolff hat sich im Jahr 2006 damit befasst, bei Fliederlich entstand das Projekt „Homosexuelle unterm Hakenkreuz - Nürnberger Spuren der Verfolgung“, in dessen Rahmen Inge Breuling (Fliederlich) und Martin Schieber (Geschichte Für Alle) die Archive nach Spuren durchforschten. Daraus entstand ein Stadtrundgang, den Geschichte Für Alle unter anderem jährlich zum CSD anbietet und gleichzeitig eine Grundlage für die Stolpersteinverlegung. Ralph Hoffmann setzte sich für die Umsetzung der Idee ein im Arbeitskreis Politik bei Fliederlich, im erwähnten Forschungsprojekt und in der Öffentlichkeit. Weitere Beiträge kamen von Matthias Gemählich, der die Forschungsarbeit fortsetzte

Wir freuen uns, dass dieses Projekt des Gedenkens realisiert werden konnte und weitergeht. Mit den Stolpersteinen entstehen sichtbare Zeichen des Gedenkens an Menschen, die unschuldig Opfer einer mörderischen Maschinerie wurden. Wir danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung.

Fliederlich e.V. – queeres Zentrum, Mai 2021