Rot umrandet die Bartholomäusstraße 29a. Schräg gegenüber befindet sich die Bartholomäusschule, die damals im Süden an die Pegnitz und heute an den Wöhrder See grenzt. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A97 Nr. 309)

Johann Wild

(1892-1941)

Verlegeort: Bartholomäusstraße 29a Stadtteil: Veilhof
Patenschaft: Gabriele Bednar Verlegedatum: 26. Mai 2023

Biografie

Am 26. Mai 2023 verlegte Gunter Demnig seinen insgesamt 100.000sten Stolperstein. Er erinnert an den Nürnberger Feuerwehrmann Johann Wild. Seine Biografie recherchierte ein P-Seminar des Hermann-Kesten-Kollegs Nürnberg unter der Leitung von Dr. Maren Janetzko und Dr. Pascal Metzger (Geschichte Für Alle e.V.). Die Schülerinnen und Schüler untersuchten die Lebensläufe von Personen, die aufgrund von widerständigem Verhalten Opfer des NS-Staats wurden. Johann Wild wurde 1941 aufgrund seiner politischen Tätigkeiten ermordet.

Johann Wild kam am 24. Mai 1892 in Nürnberg zur Welt. Er war gelernter Mechaniker und arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg bei der Nürnberger Feuerwehr. Mit Frau Emma und Tochter Elvira wohnte er in der Bartholomäusstraße 29a. Bis 1933 war er Mitglied der SPD, des Reichsbanners und der Eisernen Front. Während des Kriegs hörte er ausländische Rundfunksender und erzählte Bekannten davon. Auch schickte er 1939/40 mehrere Schreiben, in denen er Hitler und den NS-Staat beschimpfte und deren Verbrechen anprangerte, unter Pseudonym an das Reichspropagandaministerium. Am 7. März 1941 verurteilte ihn das Nürnberger Sondergericht wegen „Rundfunkverbrechen“ zum Tode. Er wurde am 17. Mai 1941 im Gefängnis München-Stadelheim durch das Fallbeil hingerichtet.

- Staatsarchiv Nürnberg, Anklagebehörde beim Sondergericht Nürnberg Nr. 1093.

- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Landesentschädigungsamt Nr. 39792.

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