Hans Böhm
Verlegeort: Hintere Cramergasse 22 | Stadtteil: St. Peter |
Patenschaft: Rotary Club Nürnberg-Kaiserburg | Verlegedatum: 26. Mai 2023 |
Biografie
Am 26. Mai 2023 verlegte Gunter Demnig zehn Stolpersteine in Nürnberg. Fünf davon erinnern an Menschen, die aufgrund von widerständigem Verhalten Opfer des NS-Staats wurden. Die Biografien recherchierte ein P-Seminar des Hermann-Kesten-Kollegs Nürnberg unter der Leitung von Dr. Maren Janetzko und Dr. Pascal Metzger (Geschichte Für Alle e.V.). Zu den untersuchten Personen gehörte Hans Böhm, der im KZ Dachau schwer misshandelt wurde.
Hans Böhm kam am 1. September 1893 in Windsheim zur Welt. Er lebte mit seiner Frau Anna und seiner Tochter Doris in der Hinteren Cramergasse 22. Böhm betrieb ein eigenes Frisörgeschäft. Er war Mitglied der KPD. Im Sommer 1933 verbreitete er trotz des staatlichen Verbots weiterhin kommunistische Schriften, darunter die „Rote Fahne“. Ein Bekannter denunzierte ihn. Daraufhin wurde Böhm vom Nürnberger Sondergericht am 4. August 1933 zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, die er im Zuchthaus St. Georgen-Bayreuth absaß. Nach der Haftentlassung am 14. Juli 1936 nahm ihn die Nürnberger Gestapo in „Schutzhaft“ und verschleppte ihn ins KZ Dachau. Im Februar 1939 wurde er schwer krank entlassen.
- Staatsarchiv Nürnberg, Anklagebehörde beim Sondergericht Nürnberg Nr. 60.
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Landesentschädigungsamt Nr. 507.