Detailbild von einer gepflasterten Straße mit grauen Eimern und einem goldenen Stolperstein kurz vor dessen Verlegung
Biografie Lotte Samson

Lotte Samson kam am 8. Juni 1922 in Bamberg als Tochter von Ludwig Jakob Samson, geboren am 6. März 1880 in Neustadt im Hunsrück und als Kaufmann tätig, und Mutter Gretha, geborene Fleischmann, geboren am 12. Februar in Oberlangenstadt bei Kronach, auf die Welt. Ihre kleine Schwester Hilde folgte am 1. Oktober 1925 ebenfalls in Bamberg.

Im November 1929 zog die Familie nach Nürnberg in die Roonstraße 13 in den zweiten Stock. Allerdings zog die Familie am 27. September 1934 zum zweiten Mal um, diesmal in die Sulzbacher Straße 22 in den vierten Stock, wo sie bei Familie Forchheimer unterkam. Lotte musste das Mädchenlyzeum Findelgasse-Frauentorgraben im Schuljahr 1935/36 aufgrund der extrem antisemitischen Schulleitung des damaligen Schulleiters und frühen NSDAP-Mitglied Dr. Anton Laemmermeyr verlassen. Am 17. Oktober wurde Lotte nach Berlin in die Barbarossastraße 40 abgemeldet. Jedoch kehrte Lotte im Jahre 1939 zurück nach Nürnberg, nachdem ihre Familie in die Bucher Straße 42 in den ersten Stock verbracht wurde und gemeinsam mit einer Familie Frankenburger lebte. Dieses Gebäude war als ,,Judenhaus“ bekannt, da viele Juden hier zwangsweise auf engstem Raum leben mussten, bevor sie deportiert wurden.

Lottes Vater wanderte nach New York aus. Wahrscheinlich bereitete er die Auswanderung der Familie vor. Tragischerweise verstarb er am 11. September 1939 in New York. Die verbliebene Familie wurde am 24. März 1942 von Nürnberg nach Izbica in Polen deportiert und dort ermordet.

Lennart Funk