Ludwig Ehrlich, Porträtfotografie um 1920.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 34)

Das Haus in der Theodorstraße 5. Fotografie 1910.

(Stadtarchiv Nürnberg, A64 Nr. 995)

Rot umrandet die Theodorstraße 5. Die Straße gehört zusammen mit der Emilienstraße und dem Prinzregentenufer zu einem großbürgerlichen Wohnquartier, welches Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Gelände der ehemaligen Klettschen Maschinenfabrik entstand. In der unteren linken Ecke der Aufnahme sind der Pegnitzeinfluss in die Altstadt und die Platanenallee entlang dem Prinzregentenufer zu erkennen. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 302)

Ludwig Ehrlich

(1887-1942)

Verlegeort: Theodorstraße 5 Stadtteil: Wöhrd
Patenschaft: Hubert Rottner Defet, Thommy Barth u. a. Verlegedatum: 22. Mai 2004

Biografie

Am 22. Mai 2004 verlegte Gunter Demnig die ersten Stolpersteine in Nürnberg. Darunter befand sich der Stolperstein für Ludwig Ehrlich, der in Izbica ermordet wurde.

Ludwig Ehrlich kam am 3. August 1887 in Nürnberg zur Welt. Seine Eltern waren Moritz Ehrlich und Karoline, geborene Ullmann. Wie sein Vater arbeitete Ludwig als Lederwarenhändler.

Im März 1921 heiratete Ludwig in Dettelbach Elsa Schloß, die dort am 8. März 1897 geboren worden war. Am 3. Februar 1924 kam mit Tochter Lotte das einzige Kind des Ehepaars zur Welt. Auf Betreiben ihrer Eltern konnte die damals 15-jährige Lotte am 19. Juni 1939 mit einem Kindertransport nach England emigrieren.

Die ersten beiden Deportationszüge verließen Nürnberg am 29. November 1941 und am 24. März 1942. Knapp eintausend Nürnberger Juden waren damit deportiert worden, nur noch wenige jüdische Bürger lebten in der Stadt. Am 23. April 1942 verhafteten Polizisten 19 Juden, die versehentlich oder krankheitshalber beim vorherigen Transport in Nürnberg zurückgelassen worden waren.

Wenige Tage vorher, am 16. April, war Elsa Ehrlich im Alter von 45 Jahren im jüdischen Krankenhaus in Fürth gestorben. Vermutlich nahm sie sich das Leben.

Ludwig Ehrlich gehörte zu den besagten 19 Personen, die im Anschluss an die Verhaftung deportiert wurden. Der Transport erreichte am 25. April das Transitlager bei der Stadt Krasniczyn, etwa zwanzig Kilometer nördlich von Izbica. Von dort brachte man Ludwig in das Ghetto Izbica, wo er am 1. Mai 1942 ermordet wurde.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 2 Meldekarte.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 29), Nürnberg 1998, S. 56.

- www.holocaust-denkmal-berlin.de/raum-der-namen/biographien/biographie/5918 [abgerufen am 29. Juni 2021].

Stolpersteine in der Nähe