Frieda Krämer, Porträtfotografie um 1920.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 87)

Frieda Krämer, Porträtfotografie um 1935.

(Stadtarchiv Nürnberg, C21/VII Nr. 87)

In der Bildmitte die in der „Reichskristallnacht“ am 9./10. November 1938 zerstörte orthodoxe Synagoge in der Essenweinstraße. Das Haus Nr. 5 grenzte links daran an. Fotografie November 1938.

(Bestand Geschichte Für Alle e.V.)

Rot umrandet die Essenweinstraße 5. Am nördlichen Ende der Straße ist, bereits am Frauentorgraben, das Färberschulhaus zu erkennen. Am rechten Bildrand sind Teile des Verkehrsmuseums zu sehen. Luftaufnahme 1927.

(Stadtarchiv Nürnberg, A 97 Nr. 331)

Frieda Krämer

(1885-1942)

Verlegeort: Essenweinstraße 5 Stadtteil: Tafelhof
Patenschaft: James Schwartz Verlegedatum: 16. Juli 2020

Biografie

Am 16. Juli 2020 ließ James Schwartz einen Stolperstein für seine Großtante Frieda Krämer verlegen. Sie wurde nach Izbica deportiert und ermordet.

Frieda Krämer kam am 8. März 1885 in München zur Welt. Sie hatte neun Geschwister. Ihre Eltern waren der Fleisch- und Gemüsehändler Simon Krämer und dessen Ehefrau Flora, geborene Dettelbacher.

Im Alter von 21 Jahren heiratete Frieda Siegfried Fellheimer, der am 30. Mai 1880 in Göppingen geboren worden war, und wohnte mit ihm in Stuttgart. Dort kam im Mai 1908 ihre Tochter Franziska zur Welt, die nach wenigen Tagen starb.

Nachdem sich das Ehepaar hatte scheiden lassen, nahm Frieda ihren Mädchennamen wieder an und zog am 3. Februar 1920 nach Nürnberg. Hier übernahm sie die Leitung des Israelitischen Mädchenstifts.

Es handelte sich um eine im Jahr 1903 von Max und Elise Heim gegründete wohltätige Stiftung. Die Einrichtung befand sich zunächst in der Adlerstraße, im August 1906 bezog sie den dritten und vierten Stock des Hauses in der Hochstraße 2. Dort beherbergte man Mädchen und unverheiratete Frauen, die sich in der Ausbildung befanden oder berufstätig waren. Es gab mehr als zwanzig Plätze. Im Jahr 1939 musste sich der Verein Israelitisches Mädchenstift e.V. auflösen.

Am 24. März 1942 wurde Frieda Krämer in das Ghetto Izbica deportiert und ermordet.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 21/X Nr. 5 Meldekarte.

- Stadtarchiv Nürnberg, C 7/V Nr. 5939 Vereinspolizeiakte.

- Stadtarchiv Nürnberg (Hrsg.), Gedenkbuch für die Nürnberger Opfer der Schoa (Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Bd. 29), Nürnberg 1998, S. 177.

Stolpersteine in der Nähe